Erneuerbare Energien

Augsburger Passivhauszentrum

Kaum ein öffentlicher Neubau, bei dem nicht der Begriff „Passivhaus“ fällt.

Zu den Vorreitern hierbei gehört ohne Zweifel die Augsburger Holzhaus GmbH in Gersthofen, ein Mitglied des Klimaschutznetzwerkes der ersten Stunde.

 

Auf einer Fläche von 800 Quadratmetern entstand ein Kompetenzzentrum für Klima schonende Technologien nach dem Plusenergiestandard. Die Gesamtnutzfläche des Gebäudes beträgt 900 m². Die Außenwände des Objektes wurden komplett in Holzrahmenbauweise mit pflanzlicher Dämmung erstellt. Die Decken entstanden im Holz-Beton Verbund – 22 cm Holz und 12 cm Beton. Durch Bauweise, Architektur und Ausrichtung des Baukörpers gen Süden wird die Energiebilanz optimiert. Eine Photovoltaikanlage speichert die Sonnenenergie. „Scheint die Sonne längere Zeit einmal nicht, dann wird die Raumtemperatur allein durch die Leuchtmittel auf mindestens 20 Grad gehalten“, so Robert Wittmann, der für die technische Leitung verantwortlich ist.

Die Verwendung von Holz als Grundbauelement beim sparsamen Einsatz von Stahl und Beton sorgt zudem für eine ausgeglichene CO2-Bilanz. Die Geschäftsführer Robert und Thomas Wittmann schätzen die Märkische Kiefer aufgrund ihrer Maßhaltigkeit bei hohen Dimensionen.

Das Zentrum soll Treffpunkt für Fachplaner, Entscheidungsträger sowie private und gewerbliche Bauherren in Schwaben und darüber hinaus werden. Neben Büroräumen sind ganze 600 Quadratmeter für eine Dauerausstellung reserviert, auf der bis zu 30 Unternehmen ihre Ideen und Produkte zum Thema nachhaltiges Bauen präsentieren können. Zudem können dort Fachvorträge sowie Info-Veranstaltungen stattfinden. Allein der integrierte Konferenzraum bietet Raum für Veranstaltungen mit über 100 Personen.

 

Augsburger Holzhaus ist eine auf Holz- und Passivhäuser spezialisierte Zimmerei. Die Familie Wittmann verarbeitet den Rohstoff Holz seit über 70 Jahren nun in der 3. Generation.

Frischwassertechnik für den Geschosswohnungsbau

Mit der neu konzipierten Frischwasser-Etagenstation der Thermicom GB-Serie, die mit Komfortfunktion und integrierten Fußbodenheizungsverteilern ausgestattet ist, präsentiert die Eisenbeiß Solar AG ein Produkt, das eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten bietet. 

 

Im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen kann die Neuentwicklung im heizkreisunabhängigen Betrieb eingesetzt werden. Dabei bietet die Station für die jeweiligen Nutzer hohen Zapfkomfort bei gleichzeitiger Energieeinsparung. Die Schüttleistung des Moduls beträgt in dieser Einbauvariante bis zu 28 Liter/Minute. Je nach gebäudetechnischen Voraussetzungen, z. B. im Sanierungsfall kann die Etagenstation optional auch in den konventionellen Heizkreisbetrieb eingebunden werden.

Das komplett anschlussbereite Modul setzt sich aus qualitativ hochwertigen Markenkomponenten zusammen und verfügt über ein stabiles, komplett wärmegedämmtes und alterungsbeständiges Metallgehäuse. Eine Montage kann sowohl Aufputz als auch Unterputz erfolgen. Die Verrohrung der Heizungsseite ist mit Kupferrohren, der Trinkwasserbereich mit Edelstahlrohren nach DVGW ausgeführt. Die Trinkwassererwärmung erfolgt über Hochleistungsedelstahlplatten­wärmetauscher wahlweise mit separater Primärpumpe und primärseitiger Proportionalvormischung. Eine automatische Vorwärmfunktion ist integriert. Die ausgereifte Systemtechnik bietet in jedem Einsatzbereich gehobenen Komfort und sorgt darüber hinaus für bestmöglichen Kalkschutz bei einfachster und zudem kundenfreundlichster Handhabung.

 

„Angesichts stetig steigender Energiepreise schafft der Aufbau eines intelligenten Energiemixes - mit maximaler Einbindung regenerativer Energieträger - die Voraussetzung, die Betriebskosten von Wohnungen auf einem auch in Zukunft bezahlbaren Niveau zu halten“, so Dipl.-Ing. (FH) Stephan Eisenbeiß.  

Plushaus in Augsburg-Hochzoll

Am 23. Oktober 2009 wurde der Augsburger Zukunftspreis verliehen. Der erste Preis in der Kategorie Klimaschutz ging an den Architekten Werner Friedl und an die Bauherrenfamilie Soukup, die ein zertifiziertes Plushaus in Passivhausbauweise geplant und gebaut haben.

Das Haus steht in Augsburg Hochzoll und erzeugt mehr Energie als es zur Beheizung benötigt. Bei dem Gebäude handelt es sich um das erste „qualitätsgeprüfte zertifizierte Passivhaus“ in Augsburg.
 
Bezogen auf den Jahresheizwärmebedarf produziert das Gebäude bilanziert betrachtet ca. 35 % überschüssige Energie. Diese überschüssige Energie wird als Strom ins Netz eingespeist und vergütet. Besonderheit ist der bilanziert betrachtete „negative Primärenergiekennwert von – 8 kWh/(m²a)“ für Warmwasser, Heizung und Hilfsstrom. Erreicht wird dies durch den Einsatz von Biomasse als Energieträger in Kombination mit einer solaren Heizungsunterstützung und in Verbindung mit einer Fotovoltaikanlage. Sinnvollerweise wurde die Spülmaschine und die Waschmaschine direkt an das Warmwassernetz des 750 Liter Pufferspeichers angeschlossen.
Dadurch wird weitere elektrische Energie eingespart, was sich primärenergetisch betrachtet ebenfalls positiv auswirkt.

Aus ökologischer Sicht kam für den geringen Restheizbedarf zur Abdeckung von Spitzenlasten als Energieträger nur ein nachwachsender Rohstoff in Betracht. Mittels eines kleinen Pellet-Primärofens wurde dies realisiert.

Beheizt wird nur über Flächenheizungen im Fußbodenbereich. Somit können auch Schlafräume und Bäder unterschiedlich temperiert werden. So wurde speziell für den im Wohnzimmer aufgestellten Pelletofen ein automatisches Beschickungssystem zur Komfortverbesserung entwickelt.
Das Regenwasser wird auf dem Grundstück in einem ca. 7.000 Liter fassenden Erdspeicher gesammelt und für die 4 Toiletten zur Spülung benutzt. Die beiden Außenwasserhähne sind an das Regenwassernetz angeschlossen. Ist der Regenspeicher leer, dann erfolgt eine automatische Umschaltung an das reguläre Trinkwassernetz.
Geringste Unterhaltskosten sichern die Finanzierung. Des Weiteren ist das Gebäude Energielieferant durch den Plusstandard und bringt weitere Einnahmen. 
Der Lech liegt in unmittelbarer Blickrichtung vom Gebäude. Man kann das Rauschen des fließenden Wassers hören. Eine „Welle des Lechs“ hat dem Gebäude das Erscheinungsbild der Wellenform gegeben.
 
Die Besonderheiten auf einen Blick:
• Plusstandard in Passivhausbauweise (bezogen auf den Jahresheizwärmebedarf)
• „Negativer Primärenergiekennwert“ (bezogen auf WW, Heizung und Hilfsstrom)
• „Flexible Photovoltaikanlage“ dem 3-dimensional gekrümmten Dachverlauf folgend
• Großflächige Fassadenkollektoren zur solaren Wärmegewinnung
• Dachbegrünung im sichtbaren Bereich
• Regenwassernutzung für WC und Garten
• Biomasse für die Wärmeerzeugung zur Spitzenlastabdeckung
• Erhöhter sommerlicher Wärmeschutz durch die Massivbauweise

Die ausführliche Projektbeschreibung finden Sie auf den Internetseiten des Architekturbüros Werner Friedl.