Steinemann GmbH

Sonne und natürliche Wärme
Ein gelungenes Praxisbeispiel eines guten Zusammenspiels von Bauherrn, Architekt und ausführender Fachfirma.
In der Mitte des Betriebgeländes wurde über der Werksdurchfahrt eine neue Energiezentrale gebaut. Das Herzstück der Energiezentrale bildet die zentrale Kältemaschine, die 296 kW Kälte erzeugt und gleichzeitig als Wärmepumpe 411 kW Heizenergie abgibt. Der Gas-Heizkessel mit 900 kW fährt nur noch bei einer Außentemperatur von 5 °C zu.
Für die Kaltwassererzeugung der Prozesskühlung waren vorher 11 dezentrale Kühler im Einsatz, deren Abluft unkontrolliert in die Produktionshallen strömte.
Die teilweise zentralen Be- und Entlüftungsanlagen wurden mit dezentralen Lüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung ausgestattet, so dass ein Großteil der Werkhallen überhaupt keine Wärmeversorgung mehr benötigt, bei gleichzeitiger deutlicher Luftverbesserung für die Mitarbeiter.
Die Produktionswärme der Maschinen wird so einer sinnvollen Nutzung zugeführt. Die gleichzeitige Nutzung des vorhandenen Tiefbrunnens zur Sommerkühlung verringert die Betriebskosten um ein weiteres. Zusätzlich wird die Überschusswärme der Druckluftkompressoren für die Brauchwassererzeugung genutzt.
Nach 1 Jahr Betrieb stellten sich so Energieeinsparungen von 30 % elektrisch und 55 % an Gasverbrauch ein. Die Amortisation der eingesetzten Kosten beläuft sich bei 5 ½ Jahren.
Fachpartner für Erneuerbare Energien
Das Firmengebäude der Firma Hochwind Solar Energietechnik GmbH & Co KG ist das zweite Gebäude in unserer Reihe "Innovative Firmengebäude".
Geheizt wird das Gebäude mit einer 218qm großen thermischen Solaranlage, die bei längeren, sonnenarmen Perioden von einem Holz-Hackschnitzelkessel unterstützt wird.
Gespeichert wird die Wärme in einem 106.000-Liter fassenden, eigens angefertigten Pufferspeicher. Große Glasflächen an der Südseite des Gebäudes sorgen für schnelle Erwärmung an sonnigen Tagen. An besonders heißen Tagen wird der Verwaltungs- und Ausstellungstrakt über eine Betonkern-Aktivierung gekühlt. Dies sind – ähnlich wie eine Fußbodenheizung – in der Betondecke verlegte Rohrleitungen, die Kaltwasser führen und von oben herab für Strahlungskühle sorgen. Geregelt wird die ganze Heizungsanlage über eine sog. Sandler-Anlage, die eigens für eine energiesparende Funktionsweise in Zusammenarbeit mit Claus Hochwind konzipiert wurde. Damit wird auch das Brauchwasser über einen Plattentauscher nach dem Frischwasser-Prinzip erwärmt. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung sowie eine programmierbare Elektroinstallation EIB sorgen außerdem für ein sparsames Energiemanagement.
Natürlich durfte auch die Stromerzeugung nicht fehlen. Auf dem Dach des Gebäudes wurde eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 170 kWp installiert, die über einen Zentralwechselrichter und einer Trafostation einspeist. In die großen Glasfenster an der Gebäude-Südseite wurde einen Fassaden-Photovoltaik-Elemente eingebaut, welche über zwei Wechselrichter SMA einspeisen. Die bereits bestehende PV-Nachführanlage wurde in das Außengelände der Firma integriert.