Kennen Sie den Baustoff Baubuche?
Einheimische Laubhölzer werden im Bausektor eigentlich überwiegend für den Innenausbau genutzt. Buche-Furnierschichtholz zeichnet sich gegenüber den heimischen Nadelhölzern jedoch durch eine höhere Zug- und Druckfestigkeit aus. Auch für statisch stärker belastete Bauteile eignet sich das Material daher gut.
Der Augsburger Architekt Frank Lattke ist bekennender Holzfan und schätzt die guten Eigenschaften von Baubuche. Er plante damit das neue Bürogebäude des Softwareentwicklers euregon AG in Augsburg und schaffte so für die Mitarbeiter ein Wohlfühlklima für angenehmes Arbeiten mitten im Grünen.
Der innovative Neubau der Firmenzentrale euregon AG wurde mit dem HolzbauPlus Preis 2016 ausgezeichnet.
Die Gebäudestruktur als Skelettbau ermöglichte eine flexible Raumaufteilung. Helle Holzoberflächen mit sichtbaren Stützen und Balkendecken in Baubuche bestimmen den Raumeindruck. Bäume vermitteln den Eindruck eines lichten Waldes und spenden Schatten für den Parkplatz. Der Schattenwurf des Überstandes macht sich deutlich bemerkbar, da eine direkte solare Einstrahlung im Sommer vermieden wird und auf technischen Sonnenschutz verzichtet werden kann. „Während wir uns noch bis im letzten Sommer in überhitzten Büroräume mit Hilfe von Ventilatoren aufhalten mussten, genießen wir jetzt das angenehme Raumklima auch bei Außentemperaturen von weit über 30 Grad“, so Johann Hofmann von der euregon AG.
Das Konzept zur Raumklimaoptimierung war eine der wichtigen Aspekte des Entwurfs. Heizen und vor allem Kühlen wird in dem hochgedämmten Holzgebäude über abgehängte Heiz- und Kühlsegel geleistet.
Das Gebäude verfügt zudem über eine zonenweise gesteuerte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.
Großes Potenzial
Im Gewerbebau sind die Potenziale für wirksame Beiträge zum Klimaschutz noch bei weitem nicht ausgeschöpft. Das Projekt besitzt deshalb große Vorbildwirkung für das gewerbliche Bauen und zeigt branchenunabhängig die Leistungsfähigkeit und Vielfältigkeit nachwachsender Rohstoffe im Baubereich.
Das Projekt haben regionale Handwerksfirmen umgesetzt.