Freie Fahrt für Gasfahrzeuge! Steuerbegünstigung bis 2018

Immer mehr Autofahrer steigen um. Mit Gas statt Benzin zahlen Sie beim Tanken nur noch rund halb so viel wie bisher. Gleichzeitig profitiert die Umwelt, weil auch der Schadstoffausstoß sinkt.

Es gibt die Umrüstung auf Erdgas- und Flüssiggaskraftfahrzeuge (Autogas).
Bis zum Jahr 2018 wurde ein deutlich ermäßigter Steuersatz für beide Gassyteme festgeschrieben.
 
 
Quelle: Paul-Georg Meister / pixelio.de

 

Das spricht für Erdgas:

Erdgas kostet etwas weniger als Flüssiggas (Autogas), wenn man es auf die Leistung umrechnet. Es ist etwas günstiger bei der Co2 Belastung und verbrennt insgesamt etwas sauberer als Autogas. Erdgas wird als H oder L-Gas in Kilogramm abgegeben. H-Gas ist effektiver als L-Gas.
 
Förderung für Erdgas
 
KfW-Förderschwerpunkt: Für die Anschaffung neuer umweltfreundlicher Nutzfahrzeuge ab 12 Tonnen Gesamtgewicht stehen zwei alternative Förderbausteine bereit:
  • ein einmaliger, nicht rückzahlbarer Zuschuss, geeignet für Eigentümer und Leasingnehmer oder
  • ein langfristiger, zinsgünstiger Förderkredit im Rahmen des ERP-Umwelt- und Energiesparprogramms mit deutlich verbilligten Konditionen, geeignet für Eigentümer.
Informationen unter www.kfw.de.
 
Lokale Energieversorger bieten eine Förderung bei Erwerb eines Erdgasfahrzeuges an oder bieten Tankgutscheine. Lokale Förderungen finden Sie hier.
 
Einige Kfz-Versicherer bieten Ökorabatte.
  
Das spricht für Autogas:
 
Autogas ist flüssig und wird in Liter abgegeben. Autogastanks werden in Muldenform zum Einbau statt des Reservereifens angeboten. Dies spart Platz und lässt einen einfachen Nachbau zu. Autogas verflüssigt sich unter geringem Druck zu etwa 1/260 seines gasförmigen Zustandes. Seine Lagerung ist daher effizient, der Bedarf an Tankvolumen deutlich geringer als bei Erdgas. So kommt man mit dem gleichen Gastank mit Autogas bis zu 4x soweit wie mit Erdgas.
Autogasanlagen sind deutlich preiswerter als Erdgasanlagen; je nach Technik (Venturi-Anlagen) mehr als die Hälfte billiger. Während Erdgas mit hohem Druck in die Tanks gepresst werden muss, verflüssigt sich Autogas bei etwa 8 bar Druck. Somit müssen Autogastanks deutlich weniger Druck aushalten (ca. 40 statt ca. 400 bar) und können entsprechend preisgünstiger produziert werden.
Autogastankstellen gibt es flächendeckend in Deutschland. In einigen europäischen Nachbarländern (Frankreich; Italien, Polen, Türkei Niederlande oder Belgien) ebenso.
Flüssiggas – also Autogas oder LPG – ist weltweit der verbreiteste alternative Kraftstoff.
Im direkten Vergleich zu Erdgas hat Autogas viele Vorteile. Die Kosten für eine Autogasumrüstung sind niedriger und der Tank kleiner und leichter als bei Erdgasfahrzeugen. Hinzu kommt die starke Verbreitung von Autogas im Ausland, wo europaweit mehr als 10.000 Tankstellen zur Verfügung stehen, ganz im Gegensatz zu Erdgas. Es besteht eine einheitliche, europaweit genormte Kraftstoffqualität nach DIN EN 589.
  
Was kostet die Umrüstung?
 
Die Umrüstkosten auf Autogas betragen je nach PKW-Fahrzeugtyp zwischen 1.800 und 2700 €. Bei einer jährlichen Fahrleistung von 30.000 Kilometern und einem Verbrauch von 8 Litern / 100 Kilometern fährt ein privater PKW-Nutzer bei ausschließlichem Autogas-Betrieb nach etwa zweieinhalb Jahren in der Gewinnzone. Autogas ist derzeit rund 70 Cent pro Liter günstiger als Super-Benzin. Fahrzeuge mit einem Ottomotor können umgerüstet werden. Ausnahme sind derzeit noch Fahrzeuge mit Benzindirekteinspritzung.
Eine Umrüstung auf Erdgas kostet je nach Automodell und Anlagentyp etwa 2.500 bis 4.500 €.
  
Sind Gasfahrzeuge sicher?
 
Gas wird schon seit Jahrzehnten eingesetzt und ist daher der weltweit meistgenutzte Alternativkraftstoff. Es ist ungiftig und daher wesentlich unbedenklich im Einsatz als beispielsweise Benzin. Das Abstellen von Gasfahrzeugen ist auch ohne Einschränkung in Tiefgaragen zugelassen.
 
Autogas und Klimaschutz?
 
Im Vergleich zu anderen Kraftstoffen entstehen beim Einsatz von Gas deutlich weniger Abgasemissionen. Dies gilt auch für das klimaverändernde CO2.
Der Kraftstoff ist nahezu schwefelfrei und die Verbrennung erfolgt fast ohne Ausstoß von Ruß. Zudem verursachen Gas-Nutzfahrzeuge bis zu 50% weniger Lärm als Dieselfahrzeuge.
 
Wo findet man die Tankstellen für Autogas?
 
Unter www.autogastanken.de/de/tanken/tankstellen-suche.html gibt eine Suchmaschine mit allen öffentlich zugänglichen Autogas-Tankstellen in Deutschland. Das Autogas-Tankstellennetz in Deutschland wurde auf über 3.800 Tankstellen ausgebaut. Weitere sind im Bau oder in der Planung. Auch in anderen europäischen Ländern gibt es ein flächendeckendes Autogas-Tankstellennetz.
Im Internet gibt es auch eine Suchmaschine für Erdgastankstellen.
  
Wie weit kommt man mit einer Gas-Tankfüllung?
 
Eine ADAC Studie zeigt auf, dass die größten Distanzen gasbetriebene Fahrzeuge schaffen, da sie hauptsächlich vom günstigen Kraftstoffpreis profitieren.
 
Wo findet man die Betriebe, die auf Autogas und oder Erdgas umrüsten?
 
  
Noch einige Tipps vom ADAC:
 
Bei Umrüstung von Neufahrzeugen ist zu berücksichtigen, dass dadurch die Sachmängelhaftung oder Garantie des Fahrzeugherstellers erlöschen kann.
 
Von Einbauten im benachbarten Ausland (z.B. Polen), wo Umrüstungen teil­weise zu deutlich geringeren Preisen angeboten werden, ist abzuraten. In der Vergangenheit kam es hier immer wieder zu Problemen bei der an­schließenden Abnahme durch TÜV oder Dekra aufgrund fehlender Genehmigungsunterlagen, ins­besondere des Abgasgutachtens. Ferner sollte an mögliche Probleme bei Service, Wartung und Gewährleistung ge­dacht werden.
 
Gasautos sind aber nur dann die günstigere Variante, wenn sie im reinen Gasbetrieb gefahren werden. Der Preisvorteil schmilzt, wenn sie im Mischbetrieb unterwegs sind. Werden Gasautos nur im Benzinbetrieb genutzt, sind sie von allen Alternativen die teuerste.
Die Kostenbilanz verschlechtert sich außerdem, wenn Gasfahrzeuge häufig im Kurzstreckenbetrieb mit hohem Kaltstartanteil unterwegs sind. Aus technischen Gründen müssen sie bis zum erreichen der optimalen Betriebstemperatur mit Benzin angetrieben werden. Hauptproblem bei Erdgasautos bleiben die zu geringe Reichweite im Gasbetrieb (200 bis 450 Kilometer) und das mit rund 800 Zapfstationen zu dünne Tankstellennetz. Große Lücken im Tankstellennetz gibt es auch im Ausland.
 
Der ADAC bietet einen aktuellen Kostenrechner an.
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